13. September 2013
Darin findet Haruki Murakami die Parallele zwischen Langlauf und Schreiben. Ich sehe das ebenso, Ausdauer und Disziplin, und ihre positive gegenseitige Beeinflussung. Allerdings bin ich mir auch der negativen Seiten bewusst, Frustration und Hilflosigkeit. Beim Schreiben die Agonie vor dem leeren Blatt, der Stelle im Manuskript, an der es plötzlich nicht weiter geht. Writer’s Block, der Tage und Wochen dauern kann. Ein Überfall aus heiterem Himmel, gerade fließt noch alles, die Gedanken sind klar, die Worte und Sätze flüssig und plötzlich Blockade und Leere.
So wie beim Laufen, der besttrainierte Läufer, der über seine Grenzen läuft und gegen die „Mauer“ knallt. Zwischen 35 und 40 km lauert sie beim Marathon. Ich habe den Crash an diesem Punkt mehr als einmal durchlebt. In seinem Buch erwähnt Haruki die Mauer nicht, vielleicht weil er ihr nie begegnet ist, weil er seine Grenzen besser kennt als ich meine, und seine Kräfte von Anfang an entsprechend einteilt. Den Writer’s Block scheint es bei ihm ebenfalls nicht zu geben, bei der Fülle seiner Produktion. Aber ich kenne sie beide zur Genüge, die positiven und negativen Seiten von running und writing.